Vom Seeblick nach Sebnitz

Unterm Strich erfolgreich verlief die Bezirkseinzelmeisterschaft im Sebnitzer Kiez für die Bannewitzer Jugend. Die Himmelblauen belegten - auf verschiedene Alterklassen verteilt - alle Medaillenränge und einen Platz für die Zusatzqualifikation. Das heißt, daß sicher vier, möglicherweise aber sogar alle fünf Teilnehmer aus unseren Reihen zur Sachsenmeisterschaft fahren dürfen.
Im einzelnen sah das so aus: Bei den Mädchen der Altersklassen 10 und 12 setzten sich die Favoritinnen klar durch. Weniger klar war z. T. das Gedränge auf den folgenden Plätzen. In der AK 12 mußte sich Sarah hinter Kassandra Klemke und Sara Thalheim mit Alrun Naake in einer Schnellpartie um die Bronzemedaille duellieren. Gerahmt von Kiez-Kiebitzen gaben beide spürbar ihr Bestes. Die Spannung war hoch, man hätte eine Stecknadel fallen gehört. Alrun gewann vermeintlich mit Ld6 die auf f8 eingeklemmte schwarze Dame, doch Sarah konterte mit einer Fesselung dieses Läufers, hinter dem die weiße Dame stand. Möglicherweise führte dies zur Unachtsamkeit, die Alrun eine Figur einbüßen ließ. Doch kämpfte sie hartnäckig weiter. Das verbrauchte allerdings viel Zeit, was dann auch (in verlorener Stellung) den Partieverlust zur Folge hatte.
Noch dramatischer ging es in der U 10 zu: Gleich drei Damen rangen um die Plätze 2, 3 und 4. Nachdem das erste Stechen wiederum keine Siegerin hervorgebracht hatte (alle hatten einmal gewonnen und einmal verloren), mußte eine zweite Verlängerung herhalten. Mirjam erzielte wiederum ihr 1:1-Ergebnis, wobei sie in der Verlustpartie nach Damengewinn noch mattgesetzt wurde. Diesmal setzte sich Fanny Exner durch und verwies Mirjam damit auf Rang 3 sowie Rika Scholtz auf Platz 4.
Damit nicht genug: In der AK 8 saßen sich die Zwillingsschwestern Charis und Dora zunächst drei Partien lang gegenüber. Resultat - wie könnte es anders sein! - 1,5:1,5. Also Verlängerung: Dora siegt mit den weißen Steinen, Charis gleicht in der zweiten Partie aus. Dann die Entscheidungspartie mit einer Gesamtbedenkzeit von 22 Minuten, die Dora als Weiße mit dem Bonus von 2 Minuten und dem Anzug gewinnen mußte, falls der Sieg nicht Charis zugesprochen werden sollte. Großer Schlagabtausch, Figurenverlust für Dora, dann Figurenverlust von Charis, Damenverlust von Charis, möglicher Damenverlust von Dora, blanke Könige ... Schließlich blieb Dora ein klarer materieller Vorteil, der ihr den Gewinn und damit die Bezirksmeisterschaft sicherte, während Charis sich nun Vizekönigin nennen darf.
Vergessen wir unseren Philipp nicht: Wie schon sein Name besagt, macht er große Hoffnungen und kam auch in den Hoffnungslauf. 4 aus 7 ist ein sehr anständiges Resultat, vor allem, wenn man bedenkt, daß die 3 Verlustpartien ausnahmslos gegen Spitzenspieler (die dann zuletzt auch auf dem Treppchen standen) erlitten wurden. Erwähnenswert noch der äußerst scharfe Sizilianer, bei dem der zu diesem Zeitpunkt führende Tim Kunath am Rande einer Niederlage stand und auch Remis anbot, was Philipp indes angriffslustig ablehnte. Mit einem Klassezug konnte sich Tim jedoch dann nicht nur aus der Misere befreien, sondern obendrein die Partie noch aus dem Feuer reißen. Philipp bleibt der Trost, einen von ihm selbst kaum für möglich gehaltenen 5. Platz und so in der Zusatzqualifikation eine 2. Chance auf die Teilnahme an der Sachsenmeisterschaft errungen zu haben.
Abschlusstabelle
Familienschach(04.03.2015)