Am 28. April fuhren wir bei bestem Wetter auf nach Priestewitz, vorbei an den blühenden Rapsfelder, zum Bezirkspokal. Wir, das waren: Jannik, Viktor, Arvid und Hannes, sowie der Fahrer Pirat8.

Dank einer großzügigen Spende von Arvids Papa, Holger Haupt, war die Startgebühr schon mal mit einem Lächeln bezahlt und es blieb noch viel übrig. Danke Holger!

Um ehrlich zu sein, hatten wir uns in unserem jugendlichen Übermut im Auto sogar ein paar Chancen ausgerechnet im Gesamtkampf vorn mitmischen zu können. Angekommen in der Mehrzweckhalle verhieß ein Blick in die Starterlisten der Altersklassen dann auch nichts Schlechtes. Jannik war in der U16 auf 2 gesetzt, auch Viktor eher vorn mit dabei in der U14 (und er ist ja für sein gutes Schnellschach bekannt), Arvid letztens beim Schulschach der Terminator und Hannes war immer in der U8 für eine Überraschung gut. Bei der Pokalvergabe werden die 4 besten Spieler eines Vereins gewertet.

Naja, es ist beim Schach wie beim Angeln: Wenn man sich vornimmt die großen Fische zu angeln, beißt nichts.

Der Start ins Turnier verlief bei den zwei Großen denkbar mies und nach 2 Runden war schon klar, dass es eher ums Gesicht wahren ging, denn um vordere Platzierungen. Jannik verlor die beiden ersten Partien - da half es nichts, dass die 1. glatt gewonnen war, denn mit 20 Sekunden auf der Uhr wird das Mattsetzen bekanntlich schwer... Viktor holte nach einer Niederlage in Runde 1 immerhin ein halbes Pünktchen in Runde 2.

Bei Arvid und Hannes lief es dagegen gut: Weiße Weste nach 2 Runden.

Ein Wort zum Ambiente: Großes Lob an Priestewitz. Das Turnier schritt zügig voran. Die Spielbedingungen waren in der Halle gut und auch die Zuschauer saßen hervorragend auf der Tribüne und hatten Blick auf die Bretter. Es war so ähnlich wie im Kühlhaus vor kurzem in Berlin. Auch gab es einen Imbiss mit vernünftigen Preisen(Bockwurst 1,50€) und für die Kinder sogar Obst kostenlos. Im Hof spielten die Kinder Basketball in der Pause und der angrenzende Fußballplatz wurde auch nicht gesperrt. Da kommt man doch gern zu den Traktoren....

Die verbleibenden 3 Runden führten bei den Großen dann zur Konsolidierung. Viktor hatte vor der letzten Runde sogar Chancen auf Silber, 2.5 Punkte vor der letzten Runde und ein machbarer Gegner. Die Stellung war zunächst auch sehr gut, aber irgendwie war dann doch etwas schief gelaufen und die Partie ging verloren. Schade. Jannik kam auch noch auf 3/5 und ein Sieg gegen den bis dato Führenden in der letzten Runde ließen die Schmerzen nicht ganz so in die Knochen fahren.

Arvid verlor nach dem guten Start die Taktik aus den Augen und spielte mit zu wenig Biss und Bösartigkeit. Dadurch blieb es bei den 2 Punkten.

Einzig Hannes zog durch und wurde der kleine Held des Tages. Mit Weiß zielbewusst immer das Schäfermatt vor Augen wurde dieses als Erstes konsequent versucht. Mit Schwarz auch ziemlich sicher kam er auf 3 von 5, was mit dem 3. Platz belohnt wurde. Gratulation! Hannes war schon etwas eher fertig, da die U8 halt noch etwas schneller spielt. Die verbleibende Zeit nutzte er zum Kiebitzen bei den Großen und ging die Partien emotional mit.

Fazit: Üben, spielen, üben, spielen und hartnäckige Bösartigkeit am Brett erlernen. Cool anzusehen war der Teamgeist der vier Spieler. Da muss einen ums Bannewitzer Schach nicht bange werden.

Den Pokal holte übrigens Coswig nach Hause, vor Striesen und Priestewitz.

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