die Girls bei Chessresult

Wien, Strauss und ein Kommunist

Einer meiner Lieblingshits von Johann Strauss ist diese Polka schnell. Warum musste ich nur während der fünften Runde dran denken!?
Wann immer diese Melodie zum Neujahrskonzert erklingt, trägt es macht im Flur aus der Kurve, wenn ich zur Wende ansetze.
Ähnliches geschah heute in Andrea's Partie. Eine zu schnelle Gangart und diesmal ein Gegner, der den Vorteil nicht mehr aus der Hand gab. Kurz vorher nahm Anet, mit den schwarzen Steinchen, einen frühen Remisantrag an. So gerieten "unsere Mädels" recht schnell in Rückstand.
Abermals als GarantIn für einen Punkt erwies sich Martina. Es wurde die Grünfeld-Indische Verteidigung gespielt, sofern meine Augen nicht durch einen Zauber getäuscht wurden. Einiges Material wurde rasch vom Brett geschickt und übrig blieben jeweils Dame, ein Springer und ein Läufer. Die schwarzen hielten noch Versammlung am Damenflügel, während die weißen dem König besuchen kamen. Dieser Übermacht war nicht entgegen zu setzen. Ausgleich!
Frontfrau Mira formierte ein blockiertes Bauernzentrum mit evtl. Hebelmöglichkeiten auf f und c Linie, wobei es dem Schwarzen gelang, einen gedeckten Freibauern auf d4 zu organisieren. Sicherlich alles in der Waage und leicht zu remisieren, meine 2 Cents als Laie. Muss wohl der Blitz eingeschlagen haben, oder Mira lief die Zeit weg. Jedenfalls sah ich einige Züge später, dass wohl doch gehebelt wurde und der weiße König im Pallast der Winde hauste. Schade, eigentlich. Knapp verloren. Gschissert
Immer noch Wien
Wie in der ersten Runde, waren die Frauen dem Wiener Schmäh erlegen.

Runde 4

Nachdem wir gestern ein straffes Abenprogramm absolvierten, mit Donauturm Aufstieg und Besuch einer "Trinkhalle", musste ich lange überlegen, wie oder was wir hier eigentlich spielen.
In Runde vier sahen sich die German Girls einer lösbaren Aufgabe gegenüber, Gwent - Wales,
Wales
Andrea wählte, ganz im Stile Kasparows o.ä., die Spanische Hofvariante. Sicherlich inspiriert von der Hofburgbesichtigung. Mit hochgeklapptem Vizier und der geneigtem Kopf stützten sich beide Parteien in den Kampf. Bei diesem Tohuwabohu genügte oft schon der zweitbeste Zug, da der Kelte nicht sein volles Repertoire ausschöpfte und gern auch mal den falschen Plan fasste. So kam es letztendlich, dass sich der verbliebene schwarze Turm ins Fangnetz der Bauern am Damenflügel verirrte. Martina erspielte sich aus eine soliden Erföffnung zwei Figuren für einen Turm und Bauer.
Nachdem der Damenflügel recht aufgeräumt wurde, verlagerte sich das Spiel auf die Königsseite dabei konten die schwarzen Leichtfiguren schneller und gefährlicher im Nahkampf manövrieren als die weißen Türme. Es entstand eine "Zugzwang Situation" in der Sicht der Material oder Matt entscheiden musste, also konnte Martina zum zweiten Mal auf h1 mattsetzen. Mira hielt lange an Brett eins gegenhalten, musste aber einen Bauerberlust verbuchen, welcher im entstandenen Turmendspiel durch Absperrung des Königs technisch sauber verwandelt wurde. Anet stellte dann den Mannschaftserfolg sicher. Aus einem vorteiligen und aktiveren Doppelturmendspiel gelangte mit einem Bauern mehr auf die Zielgerade, tauschte einen Turm, clearance am Damenflügel und remisierte.

Runde 3 - Jung sammer, fesch sammer

Jung sammer, fesch sammer Jung sammer, fesch sammer
Nominell wieder in der Außenseiterrolle erspielten Mira und Anet recht schnell Ausgleich bzw. leicht vorteilhafte Positionen. Da keine forcierten Pläne ersichtlich erschienen kam es zu einem recht schnellen Friedensschluss an den vorderen Brettern. An den verbliebenen Schauplätzen entwickelte sich nun mehr Kampfgeist.
die Kämpfenden III Andrea eröffnet den Kampf like Bobby!
Andrea verhinderte lang den offenen Schlagabtausch, indem sie mit Einverständnis und Mitwirken des Gegners, am Damenflügel eine schöne lange blockierte Bauernkette flocht. Somit verlagerte sich das Spiel Königsflügel und e-Linie. Ohne tiefgreifende taktische Verwicklungen tauschten beide weiter fröhlich ab, bis ungleichfarbige Läufer und ein Mehrbauer für Schwarz übrig blieben. Nachdem sich der weiße gegen den Freibauern opferte und der König sich Damenflügel in die Ecke verkroch, verblieb es dem Schwarzen, das Patt zu besiegeln.
Eine foriouse Partie war bei Martina zu bestaunen. Die Eröffnung brachte zunächst räumliche Nachteile. Unglaublich aber wahr. Ein weißer Turm drang über die E-Linie in die schwarze Formation ein und setzte sich auf a8 fest. Zwischenzeitlich mit einen errechneten Nachteil von 6,5 und vier geopferten Bauern balancierte Martina den Qualitätsgewinn auf der einen und die Öffnung der Räume auf der anderen Seite. Dadurch stellte sie nun einige Drohungen auf und bewegte ihren Kontrahenten zum längeren Nachdenken bei ohnehin schon wenig verbliebener Bedenkzeit. Mit einer Reihe von "zweitstärksten Zügen" und bei 1s Restzeit warf der Weiße mit seinen letztem Zug vor der Zeitkontrolle nun endgültig die Partie weg. Es folgte ein schönes Mattmotiv.
In der vierten Rund geht's dann gegen Wales und die Gier nach Punkten ist erwacht!

Runde 2 - Hoffen Sie nicht auf den Walzerklang

Andrea hatte in der zweiten Runde frei und wir verplemperten den Tag mit einem Besuch in der Therme und nachmittäglichen Herumschweifen im Zentrum Wiens. Haben noch nie so viele Wiener gesehen, die ihrerseits wiederum jene als Frankfurter bezeichnen.
Doch zunächst die Pflichten. Bevor ich mich aufmachte, Getränke einzuholen, betrat ich zuversichtlich den Spielsalon, eingehüllt in eine Wolke Pitrolon, um erste Eindrücke der Eröffnungsphase auf mich und mein geringes schachliches Verständnis wirken zu lassen. Beide kamen zu dem Schluss, dass es gegen die Mannschaft aus dem Ländle (aka Vorarlberg) wohl kaum Punkte geben wird. Die beiden Schwarzpartien standen da, des Raumes beraubt, um Abtausch und Ausgleich bemüht.
An Brett eins hatte Mira einen Gambit-Bauer angenommen, dieser kam sicherlich von der Wolga daher. Die versammelten Kräfte von Elefanten und Festungen am Damenflügel, boten dem Schwarzen mehr vom Spiel aber letztendlich beiden die Punkteteilung.
Durch maximales Relaxing in der Therme litt mein investigativer Journalismus. So ist mir mangels Nachfragens, der Verlauf an Martinas Brett entgangen. Als ich früh das Lokal verließ, sah ich wieder Parallelen zur Partie in Runde 1, aktive Stellung für die hellen Steinchen, diesmal nichts unmittelbar Zwingendes, mutmaßlich wurde die Handbremse mehr angezogen, um zumindest dem Halben mitzunehmen.
die Kämpfenden II die Kämpfenden II
die Remisantin II die Remisantin II

Runde 1 - Sicherlich hamms a bißl pech g'hoabt.

Bei Ina, an Brett vier wurde im frühem Mittelspiel, bei gleicher kurzer Rochade, von den schwarzen Bauern überrollt, unterstütz durch ein starkes Zentrum und einen Elefanten auf b7.
Martina an Brett 2 hatte schon das überlegene Figurenspiel. Nahezu alle schwarzen Streitkräfte versammelten sich wieder in unsortierte Folge auf der Grundlinie. Eine Matt-Ansage brachte zumindest eine Qualität. Der Partieverlauf nahm dann eine wundersame Wendung, da Weiß den Sieg zu sehr erzwingen wollte.
an Brett 1 beherrschten blockierte Bauernketten die Szenerie. Hier begegnete Mira dem Youngster des Teams "Wien 75+", dieser hatte es mit seinen 76 Lenzen so gerade ins Team geschafft. eine offene A-Linie, die dem Anziehende gehörte, mit einer Qualität mehr machte das Rennen. Als auch noch der Feldherr das Brett verließ und der Läufer keine Diagonalen mehr fand, war es besiegelt.
Währen der Mannschaftskampf schon entschieden war, wurde an Brett 3 noch nachgesessen. Andrea's Verteidigung hielt lange Stand. Wie in der Schlacht um Helms Klamm musste Sie etwas Material und Raum dem Kontrahenten überlassen. Sie formierte ihre Festung für eine letzte taktische Idee, die zum Dauerschach führte.
Ich wußte gar nicht, dass man während der Partie nicht knipsen darf. Naja, ist trotzdem was geworden. Quasi aus der Hüfte geschossen. Bin vom Schiri ogschisse wurn. aber der erfahrene Dubai Tourist weiß, dass man sich in solch einem Fall lieber mal als "from Russia" ausgibt. :)
die Kämpfenden die Kämpfenden
die Remisantin die Remisantin
Marco(13.07.2015)
Bericht der Schachgemeinschaft Leipzig