Schulschachfinale Sachsen 2013 in Flöha

Wir erinnern uns: Im Dezember letzten Jahres qualifizierte sich die 1. Mannschaft der Possendorfer Grundschule mit einem 1. Platz im Regionalfinale in Dresden für das Sachsenfinale in Flöha. Das war bereits ein sehr großer Erfolg. Heute war es nun so weit, es ging nach Flöha.

Das winterliche Wetter war kein großes Problem. Wir starteten pünktlich 8.30 Uhr vor der Schule und muddelten mit Tempo 100 in leichtem Schneegestöber auf der Autobahn nach Westen. Zur Anmeldung waren wir da.

Neben den 4 Haudegen vom Regionalfinale ging diesmal noch Jakob Clauß mit auf Reisen. Die Fraktion der betreuenden großen Kinder bildeten Walter Köhn, Jürgen Heinig und Thomas Porschberg.

Sieben Runden lagen nun vor den Kindern und allen Schulen vor Ort, 16 an der Zahl, war der Ehrgeiz anzumerken, dass es nicht nur um die bloße Teilnahme mehr ging. Auch die Betreuer waren motiviert.

Der Auftakt in Runde 1 gegen die Grundschule Auerhammer aus Aue gelang den Possenhammern, äh Possendorfern, nach Maß. Leider konnte sich der Betreuer der Auerhämmer nicht mit dem Ergebnis anfreunden, er unterstellte uns nach Abschluss der Partien, dass wir in Form von Hereinreden unfaire Hilfeleistung gegeben hätten. Außerdem wies er darauf hin, dass ESV Nickelhütte Aue in der 2. Bundeliga spielt. Wie dem auch sei: Diesmal gewann Possendorf ganz legal gegen Aue 3:1.

Auch Runde 2 gegen das Evangelische Schulzentrum Leipzig (später 9.) wurde mit 3:1 gewonnen.

Die Stimmung stieg hier schon gewaltig unter den Possendorfern an. Dass man nicht unbezwingbar war, musste man in Runde 3 gegen die GS Kitscher feststellen. Man verlor knapp mit 1.5 : 2.5. Allerdings war selbst diese Niederlage vermeidbar gewesen, wenn nicht Carlo und Jannik beide(!) ihre Damen in dieser Runde eingestellt hätten.

Nach diesem Ausrutscher wurde es wieder Zeit für einen überzeugenden Sieg, der gegen die Albert Einstein GS Chemnitz mit 4:0 auch gelang. Der Anschluss an die Spitze war damit wieder hergestellt.

In Runde 5 begegneten uns mit der 108. GS Sonnenblumenschule Dresden alte Bekannte. Auch mit dem Trainer, Jörg Fritsche, sind die Possendorfer Betreuer gut bekannt. Jannik und Carlo fuhren Blitzsiege ein, allerdings schwächelte Jan und Mette. Somit nur ein 2:2 und die ganze Fuhre war wieder offen.

Die Kinder hatten aber zu diesem Zeitpunkt genügend Blut geleckt und verbissen sich mit ganzer Kraft in die noch ausstehenden zwei Spiele.

In Runde 6 erkämpften die Kinder einen 3:1 Sieg gegen den späteren 3., die 16. GS "Josephine" Dresden. In der Schlussrunde wurde der Sack mit einem erneuten 3:1 Sieg gegen die GS Kleinrückerswalde zugebunden.

Damit stand fest: Die Possendorfer belegen nach der GS Kitscher den 2. Platz und qulifizieren sich für das Bundesfinale in Stadtilm in Thüringen!

Das ist eine fantastische Leistung der Kinder und zweifelsohne der größte Erfolg unserer Kinderschachnachwuchsarbeit.

Ich will den Bericht mit ein paar Anmerkungen zu den einzelnen Spielern beenden. Erst einmal gilt festzuhalten, dass wir es heute mit einem wirklichen Team zu tun hatten. Jeder fieberte mit den anderen mit und es gab gar keine Einzelsperenzchen.

Mette Marie hatte von allen den wohl schlechtesten Tag erwischt. Im Vergleich zum 5/7 Ergebnis beim Regionalfinale in Dresden lief es heute mit 0.5/3 nicht so gut. Zur Verteidigung muss man sagen, dass sie in Runde 1 sehr gut stand, aber Opfer der digitalen Schachuhr wurde, da sie mit der Anzeige nicht klar kam und einfach nach Zeit verlor. Es sprich auch für sie, dass sie Jakob dann heute klaglos in die Presche springen ließ und sich in ihrer spielfreien Zeit um das Organisatorische, wie die Verpflegung, kümmerte.

Wie gerade erwähnt, konnte sich heute Jakob Clauß an Brett 4 mit austoben und er machte seine Sache sehr gut. Er spielte immer mit einer Idee im Kopf und wenn auch bei dem 5/5 doch in der einen oder anderen Partie ein gehöriges Quäntchen Glück mit im Spiel war, war er heute der Joker des Tages. Auch seine Probleme mit der Zeit, die ihm beim Regionalfinale in Dresden noch zu schaffen machten, konnte er heute ad acta legen.

Carlo holte 5 Punkte aus 6 Partien an Brett 3. Allerdings standen den armen Trainern hier sehr oft die Haare zu Berge, denn das Spieltempo unseres Sportsfreundes als rasant zu bezeichnen, ist fast noch geschmeichelt. So passierten auch derbe Patzer, Gott sei Dank patzten die Gegner noch mehr.

Jan an Brett 2 überzeugte durch eine grundsolide Leistung mit 5/7. Gerade in der letzten Partie zeigte er, dass Material nicht die Seele des Schachspiels ist, konzentrierte nach Einbuße seine Streitkräfte auf einen massierten Königsangriff, brachte den Gegner in die Bredouille und sicherte mit seinem Sieg den Mannschaftssieg.

Jannik hatte an Brett 1 sicher das schwerste Brot zu kauen, da sich dort so mancher gute Vereinsspieler herumdrückte. Um so höher ist das sehr gute 4/7 Ergebnis anzuerkennen. Schade der Dameneinsteller in gewonnener Stellung gegen Cedric Mücka(immerhin fast 1300 DWZ), das wäre das Sahnehäubchen gewesen.

Rang Mannschaft Mannschaftspunkte Brettpunkte
1 GS Kitzscher 12/2 20
2 GS Possendorf 11/3 19.5
3 16. GS "Josephine" Dresden 9/5 17
4 Heinrich Heine GS Heidenau 9/5 16
5 Schule am Auwald Leipzig 8/6 17
6 108. GS Sonnenblumenschule Dresden 8/6 16
7 GS Kleinrückerswalde 8/6 15
8 46. GS Leipzig 7/7 16.5
9 Evang. Schulzentrum Leipzig 7/7 16
10 Albert Einstein GS Chemnitz 7/7 14
11 Regenbogen GS Zwickau 7/7 12
12 Friedrich Schiller GS Flöha 6/8 12
13 GS Auerhammer 5/9 12.5
14 GS Reichenhain 5/9 11
15 Karl Liebknecht GS Leipzig 3/11 9.5
16 GS Am Knappensee Groß Särchen 0/2 0

Fotos

13.03.2013, Pirat8